Path Reflections 2.0, 16 Februar 2024 im Kulturankerzentrum Schlingermarkt, Brünner Strasse 34 – 38, 1210 Wien Floridsdorf – Fotografien von Christoph Radl – Website: https://www.chrisradl.com
Path Reflections, 24 August 2023 in der Galerie Lichtraum Eins by Paul Siblik, Heinrichsgasse 2, 1010 Wien Innere Stadt – Fotografien von Franz Pfluegl – Website: http://www.fotograf.at
Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) bis 2030 sind formulierte Ziele der United Nations für die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft, welche sowohl das Individuum als auch seine Umwelt im Auge behalten und zu einem harmonischen Miteinander von Mensch und Natur beitragen wollen. Sich orientierend an diesen Gedanken organisieren die Vereine MIR – Medias In Res und LichTraum eine Wanderausstellung, die sich an die vorgegebene Thematik anlehnt und unter Mitwirkung diverser künstlerischer Positionen, sowie Organisationen niederschwellig und öffentlichkeitswirksam die Idee nachhaltiger Entwicklungesmöglichkeiten ins Bewusstsein ruft und zugleich über den Ist-Zustand auf individuellen und globalen Ebenen reflektiert.
Die erste Vernissage fand am 04. August 2023, 19 Uhr in der Galerie „Lichtraum Eins by Paul Siblik“, Heinrichsgasse 2, 1010 Wien statt.
Die zweite Vernissage der Wanderausstellung „Path Reflections 2.0“ findet am 16.02.2024 um 19 Uhr im Kulturankerzentrum Schlingerhof, Brünner Str. 34-38, 1210 Wien Floridsdorf mit Unterstützung des Vereins Red Carpet Art Award statt.
Am Projekt teilnehmende Organisationen
Informationen zu den SDGs
Informationsquellen: https://sdgs.un.org/goals
Carles Berruezzo
INDIA
I have lived in New Delhi, India for a period of three years. It was my first experience living abroad, far from the safety of my home. The first thing that strikes you upon arrival it is the huge city that Delhi is. How many big buildings, large houses, hotels, Mughal Monuments there are.
Poverty you encounter at every step alongside luxury shops and houses.
My first direct contact was strolling along Old Delhi Muslim neighborhood. It was like entering in another dimension… There were many situations I witnessed that first time that I will never forget.
Watching these men seated on the flor in front of a food vendor, one of many indian street food restaurants. I was taking photos in awe and asthosishment of life unfolding in front of my own eyes…When I turned around I was in shock watching the owner of the food restaurant throwing food to these men to the floor and they picked it up and ate in desperation. I asked my Indian companion about what just happened, he just told me that those men were Dalits or people without cast, the lowest of the lowest in the cast system.
Throghout my walks and visits in Delhi, Old Delhi and New Delhi I experienced the best and worst of India. Poverty, misery, hunger, filth, beauty, richness all combined and easily accepted by most citizens.
When you see elderly people or children in need or women your heart breakes immediately. Indians usually said” You come from the so called First World “, “You don’t understand our ways. You must respect us”.
During my stay I took good care of the people working at our home. I provided them with a good salary, health coverage and reasonable working hours. This put me in trouble with our neighbours who told me that we were paying too much to our “servants”.
India is a very large country with the largest population on Earth today. Future can be great but dealing with poverty and what comes with it undoubtly is one of their biggest challanges .
Carles Berruezo, India 2009-2012
AnaMaria Heigl
DAS ERSCHÖPFTE SELBST
Das Erschöpfte Selbst:
Krankheit, Erschöpfung, Hilflosigkeit:
man befindet sich in einem Vakuum, in dem die Lebensenergie, die Kraft und der sichere Halt
verloren gegangen sind.
Heilung, Imagination – das erwachende Selbst:
Wege sich wieder selbst zu finden und zu spüren
Imagination durch Farben
Musik, Bewegung, Natur.
Das erzählende, kreative Selbst:
finde ich die Kraft mich nach aussen zu richten,
in der Bewegung erlaube ich mir – traurig zu sein.
Ich sehe, ich finde verlorene Perspektiven, um letztendlich reflektierend vor mir selbst zu stehen.
Das heile Selbst:
in einem guten Spannungsfeld zwischen den Menschen und der Natur –
achtsam, gelassen, bewusst, vertrauensvoll.
Was ich liebe und mich gesunden lässt – Berührungen durch die Natur und die Menschen.
Für mich bedeutet Kunst sich frei zu bewegen, soziale Normierungen zu hinterfragen und den für uns geschaffenen Raum und unsere limitierte Zeitspanne zu nützen; nicht nur der eigenen Freiheit und Kreativität willen, sondern vor allem um Verbindungen zu stärken und neue Berührungspunkte mit anderen zu schaffen. Dieser Austausch und dieses Bewegen in Zwischenmenschlichkeiten kostet Kraft, stellt jedoch gleichzeitig für mich eine wichtige Quelle der Freude, Leidenschaft wie auch Verzweiflung dar, die in meine Arbeiten einfließt und die Basis meiner Kreativität bildet. Ohne ihre Klänge, welche meine Sinne berühren, fühle ich mich machtlos. So bewege ich mich in einer ungenauen Zärtlichkeit zwischen und in unterschiedlichen Räumen und in diesem verwegenen Spiel, in diesem Austesten von Grenzen, verbinden sich Objekte, Bilder und Masken zu einem künstlerischen Ganzen. Ich male, modelliere und fotografiere, kehre das Innere nach Außen und umgekehrt. Immer nahe am Scheitern, am Zweifeln, um dann doch im Weitermachen das Verbindende in uns Menschen zu finden. Es ist wie ein langer Weg nach Hause.
Lubomir Hnatovic
INNER LANDSCAPES
Lubomir Hnatovic ist 1957 in Brodske, Slowakei geboren. Der Künstler hat die Angewandte in Wien unter Prof. Willi Kopf für eine kurze Zeit besucht. Weitgehend als Autodidakt tätig, orientiert sich Lubomir Hnatovic an Vorbildern wie Goya, Velasquez und Francis Bacon.
Mit seinem figurativen, symbolischen Zugang zur Malerei erinnert Lubomir Hnatovic in seinen Gemälden oft an psychische disharmonische und gespannte Zustände, er greift Memento-Mori Motive auf und stellt den Menschen in seiner körperlichen und geistigen Blöße der Natur gegenüber. Dadurch wird eine ehrliche Reflexion möglich – die Spiegelung innerer Zustände wird in der Darstellung innerer Landschaften verdeutlicht. Durch seine Visualisierungen versucht uns der Künstler darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig das innere individuelle gedankliche Gleichgewicht ist. Dieses ist schwer zu erreichen, jedoch höchst erstrebenswert, denn unser psychisches Gleichgewicht entscheidet über unsere Handlungen, welche sich unmittelbar auf das Umfeld auswirken.
Maide Aktas
SOUL LANGUAGE
Maide Aktas, originally of Kurdish indigenous heritage, as well as Iranian and Levatine ancestry, was born in Izmir, Turkey into a family of twelve on October 19, 1997. Maide speaks Turkish, her native Kurdish tongue, as well as has developed a working proficiency of both German and English.
Although Maide’s parents and culture forbid painting as a Western infidel practice, today Maide studies Expanded Pictorial Space with Daniel Richter at the Academy of Fine Arts Vienna. She also holds a Stage and Performing Arts degree from Dokuz Eylül University Faculty of Fine Arts in Izmir.
Over the last several years, Maide’s body of work represented her fascination with the inner workings of power and authority, such as its abuse through subjugation, cultural and social constructs, intercultural communication, as well as intergenerational trauma, especially its’ effects on the body and mind. Today, Maide has become increasingly interested in the various artistic mediums which enable her to find meaning in her background and experience, and which ultimately allow her to express the truth of her heart including its relationship to that which is greater than us all.
Digital Uplift!
Bildungsinitiative
DIGITAL UPLIFT!
„Im Zuge meiner organisatorischen und kulturellen Tätigkeit, aus eigenen Erfahrungen schöpfend, beobachte ich vielerorts dieselben Problemstellungen bei Versuchen von Realisierung individueller Vorhaben bei Kunstschaffenden und Organisierenden gleichermaßen:
Es handelt sich um ungelöste Fragestellungen bezüglich der eigenen künstlerischen Onlinepräsentation, marketinstrategischer Positionierung der eigenen Person/Projekte, Websitenerstellung, Kreation von Videos und Fotografien in angemessener Qualität, Bestimmen relevanter Informationen für Galerien und Magazine, Kreation künstlerischer Portfolios mit entsprechender Software, Verkaufsplattformen und Blockchain-Technologien, Integration Neuer Medien in den eigenen Arbeitsprozess, Augmented und Virtual Realities (AR und VR), KI und das Arbeiten mit ChatGPT, Monitoring der eigenen Webpräsenz, etc.
Viele Teilnehmende aus dem kulturellen Sektor können sich kostenpflichtige, teils überteuert angebotene Medienausbildungen nicht leisten und sind heute vom weiteren Erfolg abgeschnitten, was ihren Nachteil gegenüber wohlhabenderen Individuen vergrößert, obwohl ihre künstlerische Arbeit womöglich sogar höheren Qualitätskriterien entspricht. Diese Wissensungleichstellung bestreben wir mit unserer digitalen und marketingstrategischen Bildungsinitiative in der Galerie Lichtraum Eins by Paul Siblik auszugleichen.“
– Wien, Juli 2023, Mag.art Katerina Teresidi
Organisiert von den Vereinen „MIR – Medias In Res“ und „LichTraum„
Weiterführende Informationen zum Projekt: https://www.mediasinres.at/digital-uplift/
Cunquing Li
BESTÄNDIGE WEITERBILDUNG
Nach ihrem Studienabschluss Mathematik an der Universität Yunnan und Lehrtätigkeit an Schulen, sowie im Rahmen von Privatunterricht, folgte das Studium der Germanistik und Architektur an der Universität Wien. 2010 gehörte sie mit ihrer herausragenden Aquarelltechnik zu den Gewinnerinnen des Lopold-Museum Preises „Meister von Morgen“ und wurde in der Ausstellung „Versteckte Schätze Österreichs“ ausgestellt.
Cunquing Li‘s großformatige Arbeiten in Öl folgen einem impressionistisch-realistischen Stil und zeigen Alltagsszenen und Landschaften ihrer beiden Heimatländer China und Österreich. Die Künstlerin beobachtet ihre Umgebung und fängt gekonnt mit schnellen Skizzen Alltagsmomente ein, welche ihr zu einem späteren Zeitpunkt im Atelier als Erinnerungsstützen für malerisch-räumliche Kreationen dienen.
Birgit Schweiger
MORPH
Geschichten und Gedanken, die den Alltag prägen, Erlebtes, Gesehenes und Gedachtes werden in diesem Zyklus mehr oder weniger zusammengeworfen, erst später folgt die Komposition, als Spiegel eines Lebensprozesses. Dabei wird der Genderaspekt malträtiert bis negiert – in einzelnen Ausformungen spielerisch vertauscht.
In Analogie zur Segmentierung von Sprache – einer Zerlegung in Morphe – werden hier Lebens- und Weltteile zerlegt, um Neues entstehen zu lassen. Morphing ist in der digitalen Welt auch bekannt für eine computergenerierte Bildbearbeitung, auf eine Art und Weise, die an Wittgensteins Familienähnlichkeiten in der Fotografie erinnern. Allerdings werden beim Morphing die Bilder nicht nur überblendet sondern auch verzerrt. Diese Verzerrungen spielen auch im Zyklus MORPH eine Rolle.
Während des Arbeitens öffnen und schließen sich Räume. Spielerisch entstehen neue Welten. Im Versuch zu verstehen, werden imaginäre, unter der Oberfläche liegende Strukturen freigelegt. Es werden Fragen gestellt um sie anschließend wieder zu verwerfen. Eine Art Metaphysik auf der Leinwand. Es darf geträumt werden, sehnsüchtig, manchmal verzweifelt, schmerzvoll aber auch lustvoll, ohne den Menschen als Maß aller Dinge zu setzen. Was bleibt? Nur die Verwunderung? Letztlich braucht es auch Verantwortung. Nicht alles kann abgegeben werden. Ein Wunsch nach der Verabschiedung vom Anthropozän, ganz im Sinne Donna Haraways.
Ein Ableger des MORPH-Zyklus spielt mit kunstgeschichtlichen Themen, die über Jahrhunderte kanonisiert wurden. Kunstgeschichtsprägende Arbeiten von Tizian bis Giorgione werden gemorphed, Rollen werden vertauscht. Die fehlende Farbigkeit- es sind nur schwarz-weiß-graue Töne, die in den entstandenen Arbeiten dominieren, ist als Verweis auf die griechische Antike mit ihrer fälschlich kanonisierten Farbgebung zu verstehen. Aus Adam und Eva wird Eva und Adam, wobei Eva die Pose des Doryphoros einnimmt, einer Figur des Polyklet aus dem 5. JH v. Christus. Adam hingegen erscheint in der Pose einer Venus pudica (ursprünglich einer Statue von Praxiteles). Die drei Philosophen von Giorgione werden zu Philosophinnen, die die Danae des Tizian in einen nackten Jüngling morphen lassen und interessiert vermessen.
Text: Birgit Schweiger, Mai 2023
Linda Gaenszle
FRAUEN.LEBEN.
In meinen Metallstickereien auf Papier beschäftige ich mich mit der Situation von Frauen weltweit. Ich beobachte eine Verschärfung der Stellung der Frauen innerhalb der Familien, im Berufsleben und im Alltag ganz generell in den letzten Jahren. Sowohl Ausbildungs- als auch berufliche Aufstiegschancen enden für Frauen und Mädchen oft an gläsernen Decken über ihnen und unter ihnen auf zementierten Böden. Gewalt gegen Frauen und Mädchen war sicher schon immer ein Thema, aber die Aufmerksamkeit dafür in den Medien ist erst seit einigen Jahren erwacht. Die Stick-Arbeit „Frauen.Leben III“ speziell reflektiert das Thema Femizide.
Mit schillernden Metallfäden stelle ich Bilder von Situationen und Begebenheiten dar, die von Außen betrachtet leicht über die wahren Zustände hinwegtäuschen, die in der Realität vorherrschen. Rot erinnert daran, dass auch oft genug Blut fließt und das Schwarz des Untergrunds symbolisiert den düsteren Teil unserer Gesellschaft, der so oft ausgeblendet und totgeschwiegen wird. Papier an sich weist auf die Zerbrechlichkeit von Menschenleben hin. Es geht um Frauen.Leben.
Position in Besetzung
Position in Besetzung
Markus Sepperer
OZYMANDIAS
Nach seinen Studien der klassischen und zeitgenössischen Musik in Wien, Salzburg, Leipzig und London absolvierte er ein dreijähriges Studium der Kunstfotografie am FotoK-Wien. Markus Sepperer gewann u.a. den Epson Art Photo-Award, seine Arbeiten wurden an der Art Cologne ausgestellt und werden von der Fotoagentur Anzenberger vertreten. Er ist in mehreren zeitgenössischen Musikensembles engagiert und seit 2014 der offizielle Festival-Fotograf von „Wien Modern“. Von 2008 -2018 widmete er sich den Urbanisierungs- und Globalisierungsprozessen Chinas.
2018 entstand die Serie „Ozymandias“. Sie handelt von Ordos, einer Wüstenstadt im Norden Chinas, wo ein Sechstel von Chinas Kohle-Reserven zu finden ist. Dort wurde innerhalb von 5 Jahren eine Neustadt für eine Million Menschen errichtet, die durch den Verfall des Kohlepreises, der neuverordneten Klima-Strategie Chinas und der darauf folgenden Immobilienblase zu Chinas größter Ghost-Town wurde.
Hans Glaser
SYSTEMSTÖRUNG
1948 geboren in Oberösterreich. Bis 1988 unterrichtete Hans Glaser als Lehrbeauftragter an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Stipendien führten ihn in die Türkei und nach Rom, wo er mehrere Jahre auf einem Segelboot verbrachte. Heute lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler in Wien.
Inspiriert durch das Bildmaterial öffentlicher Printmedien, tragen die meisten Arbeiten von Hans Glaser den Titel „Daily News“. Dabei kombiniert er Malerei mit gesprayten Schablonenarbeiten, Lithografien und Zeichnungen und experimentiert fortwährend mit unterschiedlichen Drucktechniken. Über die Jahre haben sich im Repertoire des Künstlers an die 3ooo selbst angefertigte Schablonen angesammelt, die er kontextuell und thematisch kombiniert. In seinen Arbeiten für Path Reflections widmet sich Hans Glaser der Beobachtung der gesellschaftlichen Unruhen und Unzufriedenheiten während der Pandemie.
Katerina Teresidi
NATURAL TECHNOLOGY
Nach ihrem Diplom an der Kunstuniversität Linz im Jahr 2015 in der Klasse von Prof. Hübner und unter der Betreuung von Prof. Joanna Barck, zog Katerina Teresidi nach Wien, wo sie derzeit als professionelle Künstlerin und Veranstaltungsorganisatorin arbeitet. Im Rahmen ihres Engagements im Kulturbereich arbeitet sie mit verschiedenen Galerien und Kunstkollektiven zusammen, unterrichtet Kunst und kuratiert Ausstellungen.
In ihren Visualisierungen entwickelt sie eine Synthese zwischen der äußeren und der inneren Welt: Inspiriert von der symbolischen Sprache der Tiefenpsychologie nach C.G.Jung reflektiert sie in zahlreichen Werken über die kollektive Bewegung im Zuge der Technologisierung und deren Auswirkungen, Möglichkeiten und Herausforderungen für das Individuum und die Gesellschaft.
Die Werke von Katerina Teresidi sind in zahlreichen österreichischen und internationalen Sammlungen enthalten. Im Laufe ihres künstlerischen Entwicklungsweges wirkte sie bei Ausstellungen in Museen und Galerien, Symposien, Stipendien, Biennalen und Kunstpreisen mit.
Azadeh Vaziri
GROTESKE COMICWELTEN
Comicfiguren, die für Azadeh Vaziri einen freien Lifestyle symbolisieren, werden in ihrer malerischen Sprache gebraucht, um auf die Rechte von Frauen und Minderheiten aufmerksam zu machen. In ihren Arbeiten beschäftigt sich die Künstlerin mit den Gegenstätzen zwischen Freiheit und Gewalt. Dabei stellt die iranischstämmige Künstlerin fröhlich anmutende Comic-Helden grotesken Figuren entgegen, welche ebenfalls größtenteils der westlichen Kultur entstammen. Böse Clowns aus Stephen King‘s Filmen, Mörderpuppen oder satanistische Symboliken sind in ihren Werken zu finden, ebenso wie Steinigungen und Waffendarstellungen, welche die Künstlerin in ihrer Heimat aufgrund der Nähe zum Kriegsgeschehen verinnerlicht hat.
Azadeh Vaziri wünscht sich eine ausgeglichenere, fairere Welt und hofft die Betrachter ihrer Arbeiten mithilfe ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Themen Gewalt, Frauenrechte, sowie Frieden und Krieg zum Nachdenken anzustoßen.
Vinzenz Schüller
Malerische Chroniken
Der gebürtige Wiener Maler Vinzenz Schüller schöpft seine Inspiration aus dem täglichen Leben der Stadt, welche er zusammen mit ihren Einwohnern eindrucksvoll in seinen realistischen Gemälden in Öl auf Leinwand portraitiert. Der Maler selbst bezeichnet sich als Chronist des täglichen Lebens. Mit künstlerisch-forschendem Blick prüft er bekannte öffentliche Plätze auf neue Perspektiven, wobei Lichteinfall, Raumtiefe und Farbeindrücke ebenso in seinen Werken herausgearbeitet werden, wie die Leichtigkeit der schreitenden Passanten auf den Strassen der Stadt und der vorüberziehenden Wolkenbilder über der Skyline, oder die Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge. Die geordneten Gemälde Vinzenz Schüllers sind in ihrer schnellebigen Bewegtheit erstarrt und die starren Monumente in ihnen erscheinen lebendig-bewegt. Vinzenz Schüllers Malereien spiegeln die Wahrnehmung der zeitgenössischen Stadtrealität wieder.
Vinzenz Schüller, 1972 in Wien geboren, ist ausgebildeter Illustrator und Grafiker. Nach vielen Jahren in der Werbebranche konzentriert sich Schüller nun seit mehreren Jahren ausschließlich auf seine Malerei. Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, dazu partizipiert er an zahlreichen Ausstellungen und Messen in Österreich und Deutschland.
Veronika Junger
VERANTWORTUNGSVOLL LEBEN
Veronika Junger engagiert sich seit Jahrzehnten in der Wiener Kunst- und Kulturszene, indem sie zahlreiche kulturelle Projekte zur Förderung von Umweltbewusstsein und eines harmonischen Miteinanders umsetzt und andere Kunstkollektive bei ihren Projektrealisierungen unterstützt.
Im Justizzentrum 1030 Wien Mitte bespielt sie seit 14 Jahren (2023) 26 Stockwerke mit interkulturellen künstlerischen Positionen und bringt Justiz, Besucher und Kunst niederschwellig zusammen, wobei sie aufkommenden künstlerischen Positionen eine Präsentationsbühne bietet.
Ihr Projekt „Baustelle Europa“ lenkt durch musikalische und künstlerische Interventionen die Aufmerksamkeit auf Problematiken in zwischenmenschlichen Beziehungen und in Interaktionen von Mensch und Natur.
Mit ihren Pappmaché-Skulpturen möchte sie auf das weibliche Prinzip der Naturverbundenheit aufmerksam machen, welches zugleich ungezügelt, wild und fordernd sein kann, wie die chtonischen Ritualtänze antiker matriarchalisch ausgerichteter Kulturen. In ihrer künstlerischen Arbeit geht es Veronika Junger vor allem um das Schaffen von Bewusstsein für den Ursprung und die Verbundenheit aller Lebensformen, welches in der modernen Gesellschaft abhanden gekommen zu sein scheint. Mit ihren fordernden, tanzenden, tonlos schreienden und aus recycelten Materialien angefertigten Skulpturen erinnert sie uns an die inneren leisen Stimmen der Intuition, die gestärkt werden wollen in der Einsamkeit, bei Spaziergängen im Wald, beim Hinhören aufs eigene Gewissen, welches den verantwortungsvollen Weg zu uns Selbst und zur Harmonie mit der Natur aufzeigen möchte.
Solomon Okpurukhre
CREATIVE RECYCLING
As a visual artist, it has always been my pleasure to venture into nature and explore my surroundings in search of natural or discarded materials. This process plays a significant role in my creative journey, as almost any type of material has the potential to inspire me. Whether it’s metal, plastic, wood, glass, cardboard, or natural elements, I find joy in reusing and breathing new life into discarded waste materials. This act of repurposing is a vital aspect of my creative inspiration.
Most often, I mount or collage these materials onto my canvas, and then apply structural paste and various colors. The end result is a unique piece of art. To me, each recycled material holds an uncommon story and history, shaped by the conditions and weather it has endured over time. With this perspective in mind, these recycling materials become incredibly precious to me.
Parizad Farzaneh
UNGLEICHGEWICHT
Parizad Farzaneh ist eine iranische Künstlerin und lebt in Wien. Sie hat Ihr Masterstudium an der Universität Teheran Fine Art Fakultät abgeschlossen und arbeitet seitdem als Designerin im Architekturbereich, als bildende Künstlerin und Kuratorin. Seit 2023 ist sie Leiterin des Frauenkulturzentrums EGA in Wien: https://ega.or.at/, in welchem sie regelmäßig Themenausstellungen realisiert.
Der Fokus ihrer künstlerischen Arbeit liegt darin, Ungleichgewicht in der Gesellschaft aufzuzeigen, wobei sie mithilfe ihrer künstlerischen und organisatorischen Tätigkeiten für mehr Empathie, interkulturelles Verständnis und für die Förderung zwischenmenschlicher Kommunikation einsteht.
Im Laufe ihres künstlerischen Entwicklungsweges hat sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewonnen und an Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen.
Elena Degenhardt
DURCHDRINGUNG
„Meditation VI. An infinite labyrinth of time“, pastel on paper, glass, wood, ghost finishing net, wooden washing pegs, text, paper, 40x30cm (pastel size), installation wall space approx. 150x150cm, 2019.
Time is an infinite labyrinth. We are wandering in the labyrinth of our time. There are multiple times existing simultaneously. Other people’s labyrinths cross and influence our own. The interaction between multiple labyrinths creates gravitational waves which are omitted by every move we make. These waves stop at certain nodes, where decisions are made, collide with other waves. Either coherent or incoherent, these waves amplify or decrease other waves and lead to an impact on nearby systems. They might even change the wavelength of other systems, meaning that they could change the rhythm of other lives.
This piece has a long story. About a year before I created it, I‘d been working on a series of drawings dealing with the feelings of displacement, isolation and loss as a result of several country moves in the previous years. I also began experiencing self-identify issues having lived in various countries since my childhood and now unable to identify myself with any. The drawings were accepted in an exhibition where a couple saw them, read their own story of loss in them and gave the drawings a home. They told me they’d been looking for something like this for years. I was deeply moved. Overwhelmed. Many questions about our paths in life kept coming to mind. So I began thinking about our time (our life) as a labyrinth of paths which may or may not cross, touch other paths (lives). One afternoon, contemplating on these questions, I sat watching the shallow sea waters moving like a labyrinth with constantly changing paths… ‘Meditation VI. An infinite labyrinth of time’ was born.
Francisco Rubiel Osorio Faber
GEGENSEITIGER RESPEKT
Francisco Rubiel hat drei Nationalitäten: zur Hälfte Österreicher, zur Hälfte Kolumbianer wurde er 1983 in den USA geboren. Die Hälfte seines Lebens verbrachte er in Kolumbien, die andere in den USA und ist zwischen dem Norden und Süden des Kontinents gereist. 2015 absolvierte er die Universidad Javeriana, 2014 erlangte er seinen Bachelor in Bildender Kunst und Kunstgeschichte am College of Staten Island.
Für Francisco Rubiel ist Kunst die Begegnung mit sich Selbst und dem Anderen, dem Inneren und Äußeren, dem Guten und Bösen, mit Aufbau und Zerstörung, mit Sein und Nichtsein. Kunst ist eine Brücke zwischen dem impulsiven Wesen und dem transzendenten Wesen.
Als Wesen bewohnen wir eine Welt, die wir teilen. Es ist unsere Verantwortung, sie mit Respekt zu behandeln. Genauso wie wir die Welt respektieren sollten, sollten wir auch einander respektieren. Kunst ist ein Weg, sich selbst zu befreien, und somit uns alle.
Friedrich Erhart
LICHTPINSEL
„Der kreative Eingriff, die künstliche Veränderung der Wirklichkeit, mit dem Ziel, den Betrachter in seinen Sehgewohnheiten zu überraschen, macht ein Werk oft erst interessant und zu einem Kunstwerk. Daher ist der zentrale Aspekt meiner fotografischen Arbeit auch nicht die naturgetreue, exakte Wiedergabe der Realität oder die Fixierung des Augenblicks, sondern vielmehr die Interpretation des Gesehenen mit meiner Kamera, die ich wie einen Lichtpinsel verwende.
Eine besondere Aufnahmetechnik ermöglicht es mir, malerische, ja fast gemäldeartige Bildeffekte bereits „in situ“, frei aus der Hand, zu erzielen und ästhetisch anspruchsvolle Bildkompositionen entstehen zu lassen, die über reine Dokumentarfotografie weit hinausreichen. Die Kombination aus langer Belichtungszeit plus Kamerabewegung lässt Zeit- und Raumebenen miteinander verschmelzen, Zeitlosigkeit wird evoziert. Die so geschaffenen „neuen Wirklichkeiten“ sollen Wahrnehmungsmuster verändern – ein Kippen der Realität ins Poetische…“
– Friedrich Erhart, 2023
Der Künstler wurde 1963 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Perchtoldsdorf bei Wien. Als Autodidakt widmet sich Friedrich Erhart bereits seit den frühen 1980er-Jahren der künstlerischen Fotografie und wird 1983 Mitglied des ÖVF. Seitdem hat er an vielen nationalen und internationalen Fotowettbewerben teilgenommen und zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die „Goldene Nadel“ und den Ehrentitel „EVÖAV“ für besondere fotografische Leistungen.
2013 erfolgte eine künstlerische Neuorientierung, bei der er neue Stilmittel wie die Technik der „bewegten Kamera“ entwickelte und umsetzte. Die Kamera benützt Erhart wie einen Lichtpinsel, um malerische Bildeffekte zu erzeugen – sein unverwechselbares Stilmittel und Markenzeichen. Seit 2014 regelmäßige Ausstellungen im Inland und Ausland. Seit 2015 ist er freischaffender Künstler und Mitglied des Kunstvereins artP.
Michael Pöltl
michael.poeltl@outlook.com
Fotografische Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit am Beispiel des Angriffskriegs in der Ukraine
Der Fotograf Michael Pöltl besuchte 2019 Odessa, um Porträts ehemaliger Fabriksarbeiterinnen anzufertigen sowie eine Dokumentation über verlassene Industriegebäude nach dem Ende der Sowjetunion zu erstellen. Diese Arbeiterinnen leben heute in Armut und verkörpern das Schicksal vieler anderer Pensionistinnen, die oft nicht genug zum Leben haben, da das „System“ sich nicht mehr um sie kümmert. Sie alle hatten einst die Lebensaufgabe, den Wiederaufbau und die Produktion in den heute verfallenen Fabriken voranzutreiben.
In Charkiw (ebenfalls 2019) personifiziert ein Skater die Lebensfreude und den Glauben der jungen Generation an ein gutes und positives Leben in Sicherheit. Der aktuelle Krieg hat diese Hoffnung auf grausamste Weise zerstört. Es drängt sich die Frage auf, wo sich dieser Skater und die anderen Menschen seiner Generation jetzt befinden. Sind sie noch am Leben? Wurde der junge Mann eingezogen und ist möglicherweise an der Front ums Leben gekommen oder verwundet? Worauf hoffen er und seine Generation jetzt?
Durch die Fotos aus einem Gründerzeithaus verknüpft Michael Pöltl die Realität der Menschen in der Ukraine mit der Situation während des Zweiten Weltkriegs in Wien. Der Keller diente als Luftschutzraum für die Bewohnerinnen des Hauses. An den Kellertüren sind noch die alten Anweisungen zu sehen, was im Falle eines Bombardements zu tun ist und wer welche Verantwortung trägt.
Michael Pöltl arbeitet mit Symbolen und Beziehungen. Seine Arbeiten ermutigen die Betrachterinnen dazu, ihre eigene Geschichte zu erforschen. Es handelt sich um Statements gegen Krieg und andere gewalttätige Auseinandersetzungen, die immer Leid für die betroffene Bevölkerung bedeuten. Seine fotografischen Projekte sind stark von Idee der Miksang Fotoschule beeinflusst: „Freude am Moment und die Welt frisch sehen“. Michael Pöltl engagiert sich als Manager und Berater von INGOs, was ihm erlaubt, diesen fotografischen Ansatz in einer Vielzahl von Ländern umzusetzen. Eines seiner Hauptprojekte ist die Ukraine Serie, in welcher er Vergangenheit und Gegenwart verbindet, um den BetrachterInnen eine neue Perspektive auf soziale Realitäten zu bieten.
ICDO
ICDO
The International Cultural Diversity Organization (ICDO) will be participating in the art exhibition „Path Reflections“, presenting photos from their socio development projects and how each of them is interconnected with various SDGs. Among the presented projects they will showcase their upcoming festival “The Long Nights of Interculturality” which will take place the following 18th – 24th of September.
ICDO is promoting cultural diversity, sustainability, human rights, is empowering marginalized communities, preserving traditional knowledge and practices, promoting gender equality, and advocating for environmental preservation.
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